Auf dem Hamburger Gründertag am 24. März in der Handelskammer Hamburg tummelt sich einiges. Unter anderem junge Unternehmer, die die ersten Schritte in die Selbstständigkeit bereits hinter sich haben und jetzt mit ihrem Business durchstarten. So auch die Jungs von Caté goods, die in der Gründerlounge vertreten sein werden. 2015 brachten Bastian Muschke und Bastian Senger die Kaffee-Limonade Caté auf den Markt – ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, das aus Schalen der Kaffee-Frucht – einem Nebenprodukt der Kaffee-Ernte – hergestellt wird. Inzwischen ist Caté zur Trend-Limo in und um Hamburg aufgestiegen, 2017 investierte sogar die Katjes-Tochter Katjesgreenfood in das junge Unternehmen. Auf dem Gründertag spricht Bastian Muschke zusammen mit Erik Renk von concept4future und Johanna Pieper von der Handelskammer Hamburg zum Thema „Morgens angestellt, abends selbstständig – Gründen im Nebenerwerb“ (14:30 Uhr, Plenarsaal). Wir haben Bastian vorab drei Fragen gestellt.
Bevor ihr Caté gegründet habt, wart ihr in einer soliden Festanstellung. Warum habt ihr euch in das Abenteuer Selbstständigkeit gestürzt? Vor allem die Gründung im Nebenerwerb war doch sicherlich alles andere als leicht.
Wir haben Caté fast zwei Jahre neben unseren Jobs als Ingenieure gemacht. Das war zunächst Hobby und nahm immer mehr Zeit ein. Wir haben mit dem Projekt ein Vision. Wir wollen die Kaffeewirtschaft revolutionieren und beweisen, dass ein fairer und nachhaltiger Handel vom Ursprung bis zum Konsumenten möglich ist. Mit einer konkreten Vision schafft man es dann auch schon mal über einen längeren Zeitraum nur vier Stunden pro Nacht zu schlafen. Das ging aber nur bis zu einem gewissen Punkt, dann war Caté so weit und uns war klar, dass wir das Fulltime machen müssen und haben das Risiko auf uns genommen und unsere sicheren Jobs an den Nagel gehängt.
Was war bisher die größte Herausforderung, die euch während der Gründungsphase begegnet ist?
Unsere größte Herausforderung war es, sich als Quereinsteiger in den Getränkemarkt einzuarbeiten. Auch das hat Vorteile, weil man mit einem anderen Blickwinkel in die Branche kommt. Die Finanzierung war ebenfalls eine Herausforderung. Wir haben uns seit zwei Jahren mit anderen Jobs querfinanziert. Wir haben tagsüber als Ingenieure gearbeitet und nachts sowie am Wochenende mit Kaffeefarmen gesprochen, die Rezeptur entwickelt und selber produziert.
Wohin geht die Reise? Was sind eure Pläne für die nächsten Jahre?
Der Weg geht in eine sozial-faire und ökologisch grüne Zukunft. In fünf Jahren können wir erfolgreich auf erste Pilotprojekte mit Kaffeefarmen blicken, wir können die Vorreiter für nachhaltigen Kaffeehandel und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf globaler Ebene sein. Frei nach unserem Motto “Gut tut Besser” ist das Besondere, dass wir vom Anbauland bis zum Kunden Gutes tun. Und das was wir tun, machen wir mit voller Überzeugung und dem Ziel einer fairen, ökologischen und partnerschaftlichen Unternehmung über nationalen Grenzen hinaus. Vor kurzem haben wir uns mit Farmer Fredie aus Uganda getroffen, der zusammen mit 1000 Familien eine tolle Idee verfolgt. Jede Familie erhält 300 Kaffeepflanzen als Startkapital und wird im Sinne der Nachhaltigkeit ausgebildet. Für viele Familien in Uganda ist Kaffee die einzige Einnahmequelle. Als wir ihm erzählt haben, dass wir auch die Früchte bezahlen, stieg die Hoffnung in ihm, mehr Wertschöpfung für die Familien zu erzielen. Er hat mit einer Flasche Caté ein riesen Fest in seiner Kommune organisiert. Diese Hoffnung zu sehen ist toll. Solche Partnerschaften werden wir ausbauen.
Danke, Bastian! Wir freuen uns auf einen spannenden Hamburger Gründertag mit euch!