Im Oktober geht es beim hei.gründerfrühstück um das Thema “Allgemeine Geschäftsbedingungen”, kurz AGB. Das sind meist die Seiten, über die viele von uns gerne schnell mal hinwegscrollen oder blättern. Kleingedruckt, oft für Laien unverständlich, eher zeitraubend. Warum es aber gerade für Existenzgründer Sinn macht, sich mit dem Thema AGB auseinanderzusetzen, erläutert unsere Referentin Dr. Stefanie Bergmann. Stefanie ist Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht und berät seit vielen Jahren Unternehmen in Bezug auf ihre Verträge, die Wahl der richtigen Rechtsform und die Erstellung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Wir haben sie vorab gefragt, worauf es bei den AGB eigentlich ankommt.
Von den „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ hat jeder schon einmal gehört. Aber wenn es um die eigene Gründung geht, steht so mancher hier sicher erst einmal vor einem großen Fragenzeichen. Stefanie, in drei Sätzen: Warum sind AGB gerade bei der Existenzgründung so wichtig?
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen regeln die Rechtsbeziehung zum Kunden. Sie sollen Konflikten vorbeugen und bei Streitfragen helfen, diese gütlich beizulegen. Gerade bei Existenzgründern, die sich als neue Anbieter auf dem Markt bewegen, ist es gut, wenn der Kunde in den AGB nachlesen kann, von welcher Art die angebotene Dienstleistung ist und was beim Vertragsabschluss auf ihn zukommt.
Und worauf sollte man besonders achten, wenn man die AGB für sein eigenes Unternehmen formuliert?
AGB sollten kurz, prägnant und juristisch korrekt sein. Will man den Aufwand nicht betreiben, so ist es besser, gar keine AGB zu haben, als die falschen, die im Internet sichtbar sind und dort abgemahnt werden können.
Welchen Ratschlag würdest Du jedem Gründer mit auf den Weg geben wollen, wenn es um das Thema AGB und Vertragsgestaltung geht?
Der Gründer oder die Gründerin sollte sich wenigstens einmal mit dem Thema auseinandersetzen und ggf. seine AGB oder Verträge auch juristisch prüfen lassen. Niemals sollte man AGB oder Verträge von Konkurrenten verwenden oder solche, die man nicht versteht.
Danke, Stefanie! Wir freuen uns schon jetzt auf das hei.gründerfrühstück im Oktober!