Ein Waldliebhaber ist Jürgen Jeske, seit er denken kann. Beruflich verschlug es den studierten Landschaftsarchitekten aber erstmal ins Marketing. Die besseren Verdienstmöglichkeiten hatten für den Vater zweier Söhne den Ausschlag gegeben. Doch irgendwann stellte sich die Sinnfrage. Und Peter Wohllebens Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“ entfachte eine alte Leidenschaft. Warum nicht nebenberuflich gründen und sein Kommunikationstalent mit geführten Waldwanderungen verbinden? Unter dem Namen „JRØEN Naturerlebnisse“ bietet der gebürtige Kölner seit Mai 2022 individuelle Walderlebnisse für Unternehmen an – vom Teambuilding bis zum Kölschen Special.
„Im Wald merkte ich: Das ist meins, hier bin ich zu Hause. Ich will `back to the roots´ und gleichzeitig voranschreiten“, beschreibt Jürgen Jeske den Gründungsspirit, der ihn mit einem Mal mit voller Wucht traf. „Die Sinnfrage gab mir den Motivationsschub, um mein Business aufzubauen.“ Damals, im Sommer 2020, hatte er bereits kleinere Pilotprojekte für Freunde und Bekannte gestartet: Waldbaden, Wissensvermittlung, aber auch eine Führung speziell für Kölner:innen. „Mit der Waldführung fing alles an. Die Kölner singen ja gerne und binnen einer Stunde fand ich zu jedem Aspekt meiner Waldwanderung ein kölsches Lied“, erinnert er sich. Drei Stunden ging es singend durch den Sachsenwald. „Da passiert das Teambuilding von selbst“.
Um fundiertes Waldwissen vermitteln zu können, hatte er sich da bereits für eine Ausbildung zum Waldführer entschieden. Nicht irgendwo, sondern direkt in Peter Wohllebens Waldakademie in der Eifel. Dass die Gründung dann schneller erfolgte als geplant, verdankt er dem Otto-Konzern. „Als die Nachhaltigkeitsabteilung auf mich zukam und eine Waldführung buchen wollte, sagte ich spontan zu. Und bei mir dachte ich: Wenn jetzt nicht klar ist, dass das Potential hat, wann dann?“ Mit 35 Leuten ging es in den Wald. Ohne Business-Modell. Ohne Website. „Das war der Kracher“, sagt er. „Im Nachhinein ist es gut, dass ich so in die Selbstständigkeit geschubst wurde. Denn ich bin eher perfektionistisch.“
Wie finde ich die passende Beratung im Gründungsnetzwerk?
Eine erste Gründungsberatung bei der hei. hatte der Diplom-Ingenieur da immerhin schon hinter sich. Auch das Who is Who im Hamburger Gründungsnetzwerk, in dem Ansprechpartner zu allen Themen rund um das Gründen in Hamburg vorgestellt werden, hatte er bereits in der Tasche. „Da guckte ich jetzt wieder rein und fand mit Frederik Breiler von .garage startups Hamburg den perfekten Starthelfer“, erinnert sich Jeske. “Mit einem Business Model Canvas arbeiteten wir gemeinsam das Geschäftsmodell aus. Dann schrieben wir einen detaillierten Finanzplan. Und prüften, was sinnvoller ist. Vollerwerb oder Nebenerwerb plus Brot- und Butterjob, der den Aufbau absichert.”
„Schnell war klar, dass Unternehmen meine Zielgruppe sind. Das hatte sich ja bereits durch die Pilot-Führungen und Empfehlungen natürlich ergeben“, sagt der 57-Jährige. Von Waldführungen mit Wissensvermittlung nach Wohlleben über Waldbaden als Gesundheitsvorsorge bis zu Outdoor-Events für Unternehmen und Teams zur Stärkung des Wir-Gefühls reicht sein Portfolio. „Heute arbeiten Teams hybrid oder remote. Man sieht sich seltener persönlich. Da ist ein Event, bei dem man sich anders begegnet, Gold wert“, weiß Jeske. Am Lehrstuhl für Public Health der Uni München, der mit der Kneipp Ärzteakademie kooperiert, ließ er sich außerdem zum Waldgesundheitstrainer fortbilden. Und bietet in Lauenburg Waldbaden-Sessions abseits der Großstadt an.
Der hei.service als Back-up auch für Fortgeschrittene
Das Briefing so umzusetzen, dass ein rundes, auf Kund:innen abgestimmtes Event entsteht, zählt er – auch dank seines Marketing-Hintergrunds – zu seinen großen Stärken. „Aber Gründen ist ja kein singuläres Ereignis. Da ist es toll, dass ich immer wieder auf das hei.netzwerk zurückgreifen kann“, findet er. „Die hei.beratung ist die zentrale Instanz, die einem persönlich weiterhilft. Da würde ich mich immer als Erstes hinwenden.“ Auch das hei.frühstück zählt zu seinen festen Terminen. Zuletzt hörte er sich den Impulsvortrag einer Gründerin zum Thema „Stimme“ an. „Neben dem fachlichen Input ist da auch viel menschlicher Austausch. Und eine Wohlfühl-Atmosphäre, die wirklich stärkt.“
Die Wellenbewegung einer Gründung auszuhalten, dass auf euphorische auch zähe Phasen folgen, ist einer seiner wichtigsten Gründertipps für die Selbstständigkeit in Hamburg. Außerdem: Sich als Erstes um die Finanzen kümmern. Und: sich treu bleiben. „Wer Spaß am Thema hat, der ist auch authentisch. Wenn ich nur gründe, um Geld zu verdienen, reicht das maximal für einen Sprint. Aber nicht für die Langstrecke.“