Da ist diese gute Idee im Kopf für ein neues Produkt, aber ein großes Fragezeichen, wie man es in die Realität übersetzt und zum/r Gründer:in wird. Produktdesign und Produktentwicklung – beides Bereiche einer Gründung, die man sicherlich Hands-On nicht selbst übernehmen kann, dafür bedarf es absolut Fachexpertise. Zum Beispiel von Tim Förster, der gemeinsam mit Christian Altmann seit über 20 Jahren das formel23 DESIGNSTUDIO führt. Die Entwicklung von funktionalen, individuellen Designlösungen ist seine große Leidenschaft. Und diese hat er bereits für viele namhafte Konzerne als auch kleinere Unternehmen eingesetzt. Wir haben Tim zu einem kurzen Interview getroffen, in dem er erste Einblicke in die Themen „Produktdesign & Produktentwicklung“ gibt, aufzeigt, wie ein Produkt entsteht und welche Schritte dabei bedacht werden müssen. Wen das Thema neugierig macht auf weiteren Input, findet Tim Förster mit entsprechenden Seminaren in unserem hei.programm 2024.
Lieber Tim, mit eurem Designstudio „formel 23“ bietet ihr Produktdesign und Produktentwicklung an. Worin genau unterscheiden sich diese beiden Dienstleistungen, was beinhalten sie jeweils konkret? Welche Unterstützung kann ich als Gründer:in bei euch bekommen, wenn ich eine gute Idee für ein neues Produkt habe, aber nicht weiß, wie ich diese Idee Realität werden lasse?
Beim Produktdesign handelt es sich um den Designprozess, bei dem die Außenform eines dreidimensionalen Produkts erarbeitet wird. Die Produktentwicklung geht etwas weiter. Neben dem Designprozess begleiten wir unsere Kund:innen dann auch bei der Entwicklung von Innovationen und z.B. bei der Verbesserung von Funktionen des Produkts. Zudem beinhaltet Produktentwicklung auch die Begleitung des Produktionsprozesses. Dabei stehen wir unseren Kund:innen von Anfang bis zum verkaufsfähigen Produkt mit Rat und Tat zur Seite.
Die Unterstützung kann sehr vielfältig aussehen. Wir können den Gründer:innen am Anfang mit unserer Erfahrung dabei helfen einzuschätzen, in wie weit sich die Idee umsetzen lässt. Wünschen die Gründer:innen anschließend Hilfe beim Produktdesign oder bei der Produktentwicklung, dann bieten wir die Leistungen, wie gerade beschrieben an. Zudem können wir auch bei z.B. einer Namens-, Logo- Verpackungs- oder Websiteentwicklung behilflich sein.
Welche Aufgaben erwarten mich als Gründer:in selbst, wenn ich mich zu dem Schritt entschließe, ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen und mich an euch zu wenden? Und in welchen Schritten genau wird aus der Idee ein konkretes, echtes Produkt?
Als Gründer:in kannst du einige Aufgaben im Vorfeld übernehmen. Dazu gehört z.B. eine Recherche des Marktumfeldes, eine Recherche, was die Schutzrechte betrifft und natürlich ein Briefing, welches deine Idee möglichst gut beschreibt.
Wenn wir deine Produktidee zusammen mit dir entwickeln dürfen, dann starten wir den Prozess mit einem Briefing-Gespräch, in dem du uns so viele Informationen wie möglich gibst. Anschließend arbeiten wir deine Idee in mehreren Steps aus. Nach jedem Step setzten wir uns zusammen und beratschlagen, ob wir auf dem richtigen Weg sind und welche Veränderungen du dir noch wünschst. In der Regel sind das zwei bis drei Steps. Gestartet wird mit einer kreativen Zeichenphase und am Ende entstehen konkrete 3D-Kronstruktionen, fotorealistische Visualisierungen, technische Zeichnungen und auf Wunsch 3D-Drucke deiner Idee.
Eine großartige Idee zu haben, ist ja schonmal schön und gut, sorgt aber leider allein nicht für einen entsprechend ausgestatteten Geldbeutel. Wie finanziert man als Gründer:in mit einem eigenen kleinen Budget die Entwicklung eines Produktes? Und welche Kosten entstehen überhaupt bei einer Produktentwicklung?
Die Kosten vorab pauschal zu beziffern, ist schwer möglich. Produkte sind unterschiedlich komplex, daher ist der Aufwand unterschiedlich groß. Die Preisspanne für eine Produktentwicklung kann bei 2.000,- € starten und ist nach oben offen. Es hängt auch immer davon ab, wie viel du selber leisten kannst und wie weit wir dich bei deiner Entwicklung begleiten dürfen, z.B. bis zur Website-Entwicklung, über die du dein Produkt verkaufen möchtest.
Viele Gründer:innen nutzen für die Finanzierung ihrer Idee das Crowdfunding. Hierbei versucht man über eine entsprechende Plattform kleine Beträge von Interessent:innen zu generieren, die von der Idee fasziniert sind. Die Geldgeber:innen erhalten später das entstandene Produkt zum vergünstigten Preis. Eine weitere Möglichkeit ist, sich Geld von Investor:innen zu besorgen. Hierfür benötigt man ebenfalls gute Visualisierungen sowie eine überzeugende Präsentation. Als weitere Alternative sucht man sich eine Firma, die an dem Produkt interessiert ist und es vertreiben will. Über vertraglich vereinbarte Einmal- oder Lizenzzahlungen lässt sich dann der Entwicklungsprozess finanzieren. In unserem Netzwerk haben wir einige Kontakte zu entsprechenden Firmen und Geldgeber:innen. Daher ist dieser Punkt, wie alle anderen Punkte, über die ich gerade berichtet habe, Bestandteil unseres Seminars.
Herzlichen Dank für dieses sehr informative Interview, lieber Tim.
In diesem Jahr findet Tims Seminar “Von der Idee zum fertigen Produkt” noch an folgenden Terminen statt: