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Artikel vom 05. August 2020

Gründen mit Wissenschaft und Technologie: Interview mit Wiebke Brandt der Startup-Unit von Hamburg Invest

Gründen mit Wissenschaft und Technologie

Für wissens- und technologie-orientierte Gründungen gibt es in Hamburg seit Januar 2018 die Startup-Unit von Hamburg Invest als zentrale Anlaufstelle. Foto: Remy Loz via Unsplash.

Seit gut zweieinhalb Jahren gibt es die Startup-Unit von Hamburg Invest. Als zentrale, öffentliche Einrichtung ist sie eine wichtige Anlaufstelle für wissens- und technologie-orientierte Gründungen in unserer Hansestadt. Gleichzeitig soll die Unit die Stadt Hamburg als attraktiven Standort für internationale Gründer noch sichtbarer machen. Ein Teil des zweiköpfigen Teams ist Wiebke Brandt. Wir haben mit Wiebke gesprochen: Über ihren Job als Projekt-Managerin bei der Start-up Unit. Über die Herausforderungen, die die Corona-Zeit für Startups mit sich bringt. Und sie wirft für uns einen Blick in die Startup-Zukunft von Hamburg und zeigt Trends auf.

Was bietet die Startup-Unit von Hamburg Invest und was ist das ganz Besondere an dieser Anlaufstelle für Gründer_innen?

Wer Informationen zu innovativen Startups, Events & Konferenzen, Hochschulen, öffentlichen Fördereinrichtungen, Clustern, Inkubatoren und Acceleratoren sucht, ist bei uns genau richtig. In unserer regelmäßigen und kostenlosen Startup-Sprechstunde, die alle zwei Wochen stattfindet, erhalten alle Gründungswilligen einen ersten und immer auch individuellen Überblick zu den Angeboten der Startup-Unit sowie zu städtischen und privaten Initiativen und relevanten Netzwerken. Natürlich gilt dies auch für internationale Gründerinnen und Gründer, die sich für den Standort interessieren. Zudem vertritt die Unit den Startup-Standort Hamburg international durch die Teilnahme an internationalen Konferenzen.

Wie bist du selbst zur Startup-Unit als Projektmanagerin gekommen?

Bis vor rund zwei Jahren war ich in einem Startup beschäftigt und habe dort von Unternehmensgründung an selbst sehr viele Erfahrungen machen können. Dabei standen wir, wie viele junge Unternehmen, oft vor großen Herausforderungen. An einem Punkt ging es für mich dort nicht weiter und ich wollte meine Erfahrungen aus dem Startup „weitergeben“. Als Projektmanagerin der Startup-Unit Hamburg kann ich genau das machen. Denn der Gründungsstandort Hamburg bietet wirklich viele Unterstützungsangebote. Diese an junge Unternehmerinnen und Unternehmer weiterzugeben und ihnen den Weg dadurch erleichtern zu können, ist einfach ein gutes Gefühl. Denn, wenn wir im Startup damals gewusst hätten, was die Stadt Hamburg alles zu bieten hat, wären einige Herausforderungen vielleicht auch leichter zu meistern gewesen.

Wie nimmt die aktuelle Corona-Krise – aus deinen persönlichen Erfahrungen durch Gespräche mit den Gründern_innen – Einfluss auf die Startup-Szene in Hamburg?

Wir bemerken einen tollen Solidaritätsgedanken bei vielen Startups. Untereinander werden schnell Infos zu neuen Finanzhilfen oder auch relevanten Webinaren und digitalen Events ausgetauscht. Auch wir sind neue Kooperationen eingegangen und so entstand zum ersten Mal ein nationales Startup-Event mit den Wirtschafsförderungen der Städte Berlin, Köln und München, bei dem wir alle zusammen für den Startup-Standort Deutschland standen.

Wo liegen aus deiner Sicht derzeit die größten Herausforderungen für Startups in Hamburg?

Diese werden wahrscheinlich die Finanzierung betreffen. Besonders herausfordernd ist es für Unternehmen, denen die geplante Finanzierung aufgrund der Corona-Krise weggebrochen ist. Die Förderlotsen der IFB informieren zu allen aktuellen Finanzierungshilfen. Dies kann ich nur jedem Unternehmen empfehlen, sich dort einmal beraten zu lassen.

Was sind die größten Themen, mit denen sich Startups derzeit beschäftigen? Kannst du derzeit einen Themenfeld- / oder Branchentrend erkennen, dem viele Startups in Hamburg folgen?

In den letzten Monaten zeichnete sich unter anderem ein Trend Richtung Gesundheitswirtschaft ab. Ideen, wie zum Beispiel mentales Training oder auch psychologische Betreuung, nicht nur in Krisenzeiten, sondern natürlich auch darüber hinaus, digital vermittelt werden kann, sind auch schon vorher entstanden. Aktuell erhalten diese Ideen aber einen größeren Stellenwert als bisher und dies kann für einige Startups eine echte Chance sein.

Und wenn du einen Blick in die Zukunft wagst – was wird aus deiner Sicht immer wichtiger für Startups und welche Startups werden wichtig für Hamburg?

Gründen mit Wissenschaft und Technologie

Wiebke Brandt, Projektmanagerin bei der Startup-Unit von Hamburg Invest, berät Gründer_innen aus den Bereichen Wissenschaft und Technologie. Foto: Privat

Hamburg schafft bereits mit seinen starken Wirtschaftsbereichen wie zum Beispiel Logistik oder Life Science ein gutes Fundament für Neugründungen. Allerdings legt der Standort auch bei Querschnittstechnologien wie KI bzw. AI zu. So entstehen immer mehr Angebote und Institutionen wie beispielsweise der Health AI Hub. Von dieser Entwicklung können viele Branchen profitieren.

Ganz lieben Dank für das Gespräch und die Einblicke in die Startup-Szene, liebe Wiebke!

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