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Artikel vom 27. March 2023

Gründerstory: Aus Liebe zu Sardinien

Tresmundi

Alexandru Ersenie hat sich mit dem Onlineshop “Tresmundi” für authentische, handverlesene, sardische Produkte selbstständig gemacht. Foto: Alex Ersenie

Für Alexandru Ersenie waren seine ersten Italien-Trips wie ein Aha-Erlebnis. Warum schmeckte das Olivenöl so anders? Ebenfalls die Nudeln? Der Wein? Der Käse? Nichts davon, stellte er fest, konnte man in dieser Qualität in Deutschland kaufen. Auf Sardinien lernte der IT-Fachmann die Menschen hinter den Produkten kennen. Nahm die ein oder andere Köstlichkeit mit nach Hamburg. Und verwandelte seine „Passione“ in eine Geschäftsidee: „Tresmundi“, ein Onlineshop für authentische, handverlesene, sardische Produkte, der fast wie ein Marktspaziergang ist.

„Tresmundi – Love for the divine“ ist der Claim, das Logo symbolisiert „Body, Mind, Nature“. Man spürt, dass gute Produkte für den Gründer eine Herzensangelegenheit sind. „Ich hole zurück, was durch die Nahrungsmittelindustrie verloren gegangen ist: Wertschätzung für die Natur, den Boden und vor allem für die Menschen, die diese Dinge produzieren.“ Fairness und Nachhaltigkeit sind für ihn dabei selbstverständlich. Letztlich, so die Überzeugung des 42-Jährigen, „braucht es neue Gedankenmodelle. Weg von der Industriekost. Zurück zu persönlichen Beziehungen. Und zu einer gesunden Ernährung für einen gesunden Geist.“

Tresmundi

Mit dem Bulli machte Alexandru Urlaub mit seiner Familie in Sardinien. Und verliebte sich dort nicht nur in die Natur, sondern auch in die mediterrane Ernährung. Foto: Alex Ersenie

Schließlich half ihm gutes Essen selbst aus der Krise. Als der gebürtige Rumäne vor 17 Jahren nach Deutschland kam, sei das wie ein Sprung ins kalte Wasser gewesen, sagt er. „Ohne Freunde und Familie entdeckte ich meine größte Leidenschaft: das Kochen.“ Er verliebte sich, fuhr mit seiner Familie im Bulli nach Sardinien und verliebte sich erneut. „Die Landschaft, das Miteinander, die mediterrane Ernährung. Hier schalte ich vom fünften in den ersten Gang. Denn nicht von ungefähr gehört Sardinien zu den Landstrichen mit der höchsten Lebenserwartung.“ Er brachte sich Italienisch bei und lernte jene kennen, die hinter den Köstlichkeiten standen. So wurden aus Olivenbauern, Pasta- und Mehlproduzent:innen Freunde.

Sardinien

Alexandru brachte sich Italienisch bei, lernte jene kennen, die hinter den Köstlichkeiten standen und so wurden aus Olivenbauern, Pasta- und Mehlproduzent:innen Freunde. Die ausgewählten Produkte präsentiert und vertreibt Alexandru in seinem Online-Shop “Tresmundi”. Foto: Alex Ersenie

Gleich voll einsteigen? Und wie rasant will ich wachsen?

„Schon bald fragte ich mich: Wie kann ich den Menschen zu Hause vermitteln, was die Leute großartiges leisten? Wie zeigen, dass man Handarbeit und Leidenschaft schmeckt? Die Geschichte hinter der Olive erzählen, die mit Supermarkt-Einheitskost und schickem Branding nichts zu tun hat?“ Sich komplett in den Direktimport zu stürzen, war dem zweifachen Vater jedoch zu riskant. Also gründete er im Dezember 2021 nebenberuflich. Zwei Monate später, „da half die IT-Erfahrung“, war der Onlineshop im Netz. Komplizierter war es mit den Lebensmittelverordnungen, Kennzeichnungen oder der Weineinfuhrsteuer. „Bis auf zwei Gespräche mit der Handelskammer und dem Zoll, die sehr hilfsbereit waren, habe ich mir alles selber beigebracht“, sagt der Jungunternehmer stolz.

Im Marketing brauchte er allerdings Unterstützung. Über Internet-Recherche stieß er auf die hei. Hamburger ExistenzgründungsInitiative. Und erhielt nach dem ersten Gespräch das hei.programm. Außerdem besuchte er den digitalen Online Marketing Sprechtag. „Das `1 and 1´ mit dem Online-Marketingexperten war top, ich hatte die volle Aufmerksamkeit und wurde alle Fragen los“, erinnert sich der Gründer. „Dazu bekam ich wichtige Denkanstöße. Etwa: Wie schnell will ich wachsen? Organisches, langsames Wachstum entspricht mir mehr, und dank meines IT-Jobs bin ich finanziell abgesichert.“ Bei der hei. hörte er auch erstmals den Begriff „Storytelling“, der maßgeblich für seine Werbemaßnahmen wurde. Und er ließ sich von den Gründerstorys inspirieren. „Sie machen Mut. Man merkt, man ist nicht alleine. Und sieht z.B. bei „Once upon a bean“, dass Kund:innen bereit sind, für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen.“

Tresmundi

Den größten Werbeeffekt erziehlt Alexandru durch Authentizität: Im Moment bewirbt er Tresmundi mit Storys auf seinem Blog, Instagram und im eigenen Newsletter. „Auf Instagram zeige ich, was wir heute gekocht haben. Der Weg von der Story zum Produkt ist kurz und man bekommt Lust zum Nachkochen.“ Foto: Piccola Panetteria Artigiana „TUNDU“ O

Authentische Werbung mit echten Geschichten

Sobald er mehr Zeit hat, will Alex das hei.programm nutzen und Seminare zu SEO, Marketing und Buchhaltung besuchen. Im Moment bewirbt er Tresmundi mit Storys, die er über seinen Blog, Instagram und einen Newsletter teilt. „Auf Instagram zeige ich, was wir heute gekocht haben. Der Weg von der Story zum Produkt ist kurz und man bekommt Lust zum Nachkochen.“ Die Fotos kommen von den Produzent:innen oder sind selbst geschossen. “echt und authentisch” sollen sie sein. Genau wie der Kontakt zu seiner Community. „Daher schreibe ich jedem eine persönliche Karte, die sich auf das bestellte Produkt bezieht.“Doch die beste Werbung sind allerdingfs Kund:innen, die seine Produkte lieben und Tresmundi weiterempfehlen.

Dass er zu hundert Prozent hinter jedem Produkt steht, ist für Alex selbstverständlich. „Auf Sardinien stoße ich immer wieder auf Produkte, die mich begeistern. Würde ich einen Wein nicht zu Hause trinken, hat er im Webshop nichts verloren.“ Seine Vision für die nächsten Jahre? „B2B angehen. Italienische Restaurants ansprechen, die besondere Qualität wünschen. Vielleicht sogar einen Offline-Shop eröffnen für Verkostungen.“ Über die hei. hat er bereits Plattformen zur Vermittlung von Gewerbeflächen entdeckt. „Einfach kochen, essen und mit Menschen über gute Lebensmittel reden. Das ist mein Traum.“

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